Privatordination Univ. Doz. Dr. Karl Dantendorfer
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Depression ist eine heilbare Krankheit

Das wichtigste Zuerst:
• Depression ist eine Krankheit
• Depression ist heilbar
• Es gibt Möglichkeiten der Vorbeugung

Depressive Störungen sind häufig. Jeder 5. Mensch Erkrankt zumindest einmal im Leben an einer Depression. Die Depression hat viele Gesichter und mehrere Ursachen.

Zeichen einer Depression:
• Verlust der Energie
• Verlust des Antriebs
• Verlust Lebensfreude
• Leistungsabfall
• Konzentrationsstörung
• Appetitveränderung
• Schlafstörung
• Nichts mehr spüren
• Nichts mehr wollen

Die Ursachen depressiver Störungen – Das Bio-Psycho-Soziale Modell
Das multifaktorielle Bio-Psycho-Soziale Modell der Depressionsentstehung bezieht alle Lebensbereiche ein um die Entstehung einer Depression zu verstehen.

In vielen Fällen sind äussere Faktoren, wie lang dauernde Belastungen, Stress, Überforderungen etc., an der Entstehung einer Depression beteiligt.
Auch anlagebedingte (genetisch-endogene) Faktoren können einen wesentlichen Anteil haben.

Behandlung - Alle Formen der Depression sind heute erfolgreich behandelbar
Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist eine möglichst rasche Diagnose und eine auf die individuell vorliegende Situation des Patienten abgestimmte Therapieplanung.

Sind äussere Faktoren als besonders wesentliche Ursachen anzunehmen, wird das Augenmerk mehr auf psychologisch/psychotherapeutischen und soziotherapeutischen Verfahren gerichtet sein müssen. Auch für solche Menschen ist manchmal eine medikamentöse-antidepressive Therapie sinnvoll. Oft ermöglicht diese erst, durch die Stimmungsstabilisierung eine effektive Psychotherapie.

Bei einem starken Einfluss von anlagebedingten, genetischen Faktoren wird das Schwergewicht auf biologischen Therapieansätzen (antidepressive Pharmakotherapie, Lichttherapie, Phasenprophylaxe etc.) liegen, kombiniert mit psychoedukativen Massnahmen (Umgang mit Belastungsfaktoren etc.).

Psychotherapeutische Methoden der Depressionsbehandlung
Unterstützende psychotherapeutische Massnahmen sollen primär eine tragfähige therapeutische Beziehung begründen und umfassen in weiterer Folge direkt unterstützende und entlastende, beratende und edukative Interventionen. Dazu gehören unter anderem, der Umgang mit und das gemeinsame Bewältigen von Suizidgefährdung, Unterstützung bei akuten Krisen und die Organisation praktischer Hilfen, Unterstützung bei der Strukturierung des täglichen Lebens etc.. Darüber hinaus umfassen sie psychoedukative Massnahmen, um das Akzeptieren der Erkrankung durch den Patienten selbst und seiner Umgebung zu ermöglichen. Nicht zuletzt soll der Betroffene durch unterstützende Psychotherapien Strategien zur Bewältigung der Erkrankung und zur Wiedereingliederung in seine Lebensumstände erwerben.

Störungsspezifische Psychotherapien sind entweder kognitiv/verhaltenstherapeutisch, interpersonell, systemisch/familientherapeutisch oder psychodynamisch orientiert. Die Auswahl der jeweiligen Psychotherapieform sollte nach Analyse der individuellen Problemkonstellation und mit Hinblick auf die angestrebte Veränderung erfolgen.

Die Kognitive Verhaltenstherapie ist eine stark formalisierte Psychotherapiemethode mit gut belegter Wirksamkeit. Durch Veränderung von dysfunktionalen Denkmustern kann bei leichten bis mittelschweren Depressionen oft und in relativ kurzer Zeit eine Verbesserung erreicht werden. Bei leichteren Depressionsformen ist sie auch ohne begleitende Pharmakotherapie einsetzbar. Ihr ähnlich, ist die Interpersonelle Psychotherapie im Ablauf formalisiert und damit gut reproduzierbar. Die Interpersonelle Psychotherapie richtet das Augenmerk auf zwischenmenschliche Probleme und Defizite des Patienten und auf deren bewusster Veränderung. Auch sie weist eine vergleichbare Wirksamkeit auf und ist bei leichteren Depressionen und bestehenden interpersonellen Defiziten auch als Monotherapie möglich.

Bei Vorliegen von belastenden familiären Konstellationen, die an der Entstehung einer depressiven Störung beteiligt sind, können Systemische Paar- oder Familientherapien angezeigt sein. Psychodynamische Psychotherapieformen, im Einzel- oder Gruppensetting, sind meist auf längere Therapiedauer hin konzipiert. Sie haben die Aufarbeitung von bewussten und unbewussten Konflikten und die Neustrukturierung von persönlichen Verarbeitungsmustern und Haltungen zum Ziel. Beim Vorliegen von mittelschweren und schweren depressiven Symptomen sollten sie mit einer medikamentösen Therapie kombiniert werden.

Weitere Therapiemöglichkeiten depressiver Störungen
In den letzten Jahren hat sich in der Behandlung der Saisonalen Depression („Herbst/Winter Depression“) die Lichttherapie als wirksame und praktisch nebenwirkungsfreie Behandlungsform etabliert. Die Therapie wird mit handelsüblichen Lichtquellen von 10.000 Lux Intensität durchgeführt. Die Behandlung wird in den lichtarmen Monaten, täglich für mindestens 30 Minuten durchgeführt. Als adjuvante Therapie eignet sich die Lichttherapie auch zur Kombination mit einer medikamentösen Behandlung.

Schlafentzugsbehandlungen wurden in verschiedenen Formen erprobt. Beim totalen Schlafentzug bleibt der Patient einen ganzen Tag, eine Nacht sowie den darauffolgenden Tag (36-40 Stunden) wach. Da der antidepressive Effekt nicht anhält eignen sich Schlafentzugsbehandlungen nur als adjuvante Massnahme zusätzlich zu einer medikamentösen antidepressiven Therapie.

Einfache Tipps zur seelischen Gesundheit

Wie man vorbeugen kann
• Stress kontrollieren
• Beziehungen pflegen
• Zeit nehmen – für sich und andere
• Eigene Bedürfnisse wahrnehmen
• Bewegung - regelmässig
• Schlaf – regelmässig, ausreichend
• Alkohol nie zur „Selbsttherapie“

Was jeder tun kann
• Anzeichen beachten - bei sich und anderen
• Frühzeitig Beratung suchen
• Depression als Krankheit akzeptieren und behandeln

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